Kurzgeschichten

Der Krankenwagen

Lange war der Schultag heute wirklich nicht. Müde war er nicht. Sein Weg führte ihn schnell in die Küche.
Ein wenig Hunger hatte sich in ihm breit gemacht. Dass eine Pizza nicht schlecht wäre, darum drehten sich seine Gedanken. Doch er machte sich nur ein Brötchen. Als er fragen wollte wo denn das Glas Würstchen sei, fiel ihm auf das niemand da war. Egal er wusste ja eigentlich auch wo alles steht. Die anderen waren sich wieder in der Stadt, dass waren sie so oft. Oft ohne ihn. Auf der Spüle standen noch seine Sachen vom Frühstück. Ob die anderen es ihm wohl übel nehmen würden? Würden sie schon nicht, sie haben ja einen schönen Tag und sind in der Stadt. Und mal so einen Tag ruhe in der Wohnung zu haben ist doch auch schön, dachte er. Die Ruhe wurde nur von dem lauten Verkehr draußen hin und wieder getrübt. Doch mit jeder roten Ampel herrschte wieder Stille.
Er suchte einen Zettel von den anderen, doch er fand keinen. Warum auch, wenn man nur kurz vor die Tür geht?
Die drückende Stille wurde jäh von den Sirenen eines vorbeirauschenden Krankenwagens unterbrochen. Doch dann wurde es wieder Still. Wieder ein Unfall irgendwo. Er hatte schon oft gehört wie die Rettungshelfer hier vorbei fuhren. Einmal hätten sie ihn fast überfahren, als er nicht aufpasste und die Straße überquerte. Er begann die Spüle zu säubern. Nicht das die anderen wiederkommen und er nicht aufgeräumt hätte, schließlich waren sie nur kurz weg um ein zwei Sachen zu kaufen und er hatte ja mal wieder mehr Dreck gemacht als er aufräumte. Oder wenn er schnell weg müsse, weil jemand ihn angerufen hat und seine Hilfe braucht oder ihm das Messer abrutscht und er sicht so verletzt, dass es genäht werden müsse, sodass niemand da ist, wenn die anderen wiederkommen und sie sich nur wundern was los ist und weshalb niemand da ist, grade weil es noch so unaufgeräumt ist. Da ist es doch besser wenn er ein wenig Ordnung macht man weiß ja nie was so kommt.
Und wieder durchbricht die Sirene des Krankenwagens die erstickende Stille. Was ,wenn er beim überqueren der Straße doch vom Krankenwagen oder einem Laster erfasst würde und seine Freunde sich nur wundern was da wieder für ein Tumult ist und was die ganzen Sanitäter da machen oder er einfach die Treppe runterstürzt und sich den Kopf anschlägt? Aber das würde ja nicht passieren. Die anderen sind sicher bald wieder aus der Stadt zurück. Und in einer Gruppe passiert so was nicht.